Leistungen
Trainings- und Bewegungstherapie des gesamten Bewegungsapparates
- Der Oberarmknochen eines Baseballspielers ist dicker als der eines Fußballers. Die Bandscheiben von Gewichthebern sind höher als die von Schwimmern. Die Achillessehne eines Hochspringers ist dicker als die eines Marathonläufers. Training und Bewegung können viel mehr als nur Muskulatur aufbauen. Jede Struktur im Körper kann sich durch gezielten Belastungsaufbau positiv verändern. Belastung formt die Struktur. Angepasste Bewegung ist die wirksamste Therapieform in der Physiotherapie und macht sich zahlreiche Anpassungsmechanismen im Körper zu nutze. Die Trainingstherapie in der Physiotherapie umfasst die strukturelle Verbesserung der Bewegungsabläufe und der Organsysteme mit dem Ziel, die Koordination, Kraft, Ausdauer und das Gleichgewicht durch systematisches Training, aufbauend auf der Stabilisierung der Primärerkrankung und zur ergänzenden Behandlung von Sekundärerkrankungen, zu stärken. Übergeordnetes Ziel ist die Vermeidung des Wiedereintritts von Krankheiten sowie des Entstehens von Folgekrankheiten, Maladaptionen und Chronifizierungen.
Kontinenztraining für Männer
Was ist Inkontinenz?
- Als Inkontinenz bezeichnet man den nicht kontrollierbaren, unwillkürlichen Harnabgang. Die Harninkontinenz ist eine Form der Inkontinenz und unter verschiedenen Begriffen wie Blasenschwäche, schwache Blase, unfreiwilliger Harndrang oder Harnverlust bekannt. Von Harninkontinenz sind nicht nur Frauen betroffen – auch Männer können mit dem Problem zu kämpfen haben. Ein gesunder Mensch bestimmt selbst, wann und wo es zum Harnabgang kommt. Bei Menschen mit Inkontinenz hingegen kommt es zum unkontrollierten Harnverlust – dies kann unterschiedliche Gründe haben.
- Inkontinenz ist ein Problem das Frauen wie Männer betreffen kann.
Inkontinenz – diese Symptome sind typisch
- Genau genommen ist die Harninkontinenz selbst das Symptom; es deutet auf eine Schwächung oder Verletzung des Beckenbodens oder eine Funktionsstörung der Blase hin. Typisch ist unkontrollierter Harnverlust, der je nach Form der Inkontinenz plötzlich auftritt und von krampfartigen Schmerzen, gesteigertem Harndrang sowie einer erhöhten Infektanfälligkeit begleitet wird. Durch die permanente Feuchtigkeit, die mit der Harninkontinenz einhergeht, kann die Haut im Intimbereich zudem gereizt und gerötet sein.
Harninkontinenzformen und Ursachen der Inkontinenz
- Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz, die alle unterschiedliche Ursachen haben.
Belastungsinkontinenz
- Bei der Belastungsinkontinenz kommt es durch Druck auf die Blase zum unwillkürlichen Harnverlust. Dies kann unter anderem schon durch Niesen, Lachen, Treppensteigen oder Heben ausgelöst werden. Bei der Belastungsinkontinenz ist die Beckenbodenmuskulatur beeinträchtigt, wodurch die Kontinenz nicht mehr gesichert ist – dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Belastungsinkontinenz kann durch Operationen, mögliche Verletzungen der Beckenbodenmuskulatur (etwa durch die Geburt eines Kindes) oder eine angeborene Gewebeschwäche, die auch die Beckenbodenmuskulatur betrifft, verursacht werden.
Dranginkontinenz
- Bei der Dranginkontinenz kommt es zu einem imperativen Harndrang und in der Folge zu unwillkürlichem Harnabgang. Die Blase gibt das Signal des Vollseins weiter, reagiert somit überaktiv und der Urin entweicht. Wie die anderen Formen der Harninkontinenz tritt die Dranginkontinenz vor allem bei älteren Menschen auf.
- Je nach zugrundeliegender Ursache lässt sich zwischen einer motorischen und einer sensorischen Form der Dranginkontinenz unterscheiden. Bei Ersterer liegt meist eine neurologische Erkrankung wie multiple Sklerose, Demenz, ein Schlaganfall oder Parkinson vor oder es geschieht aufgrund von Medikamentennebenwirkungen. Bei der sensorischen Form der Dranginkontinenz kommt es durch eine äußere Einwirkung zum unwillkürlichen Harnverlust, zum Beispiel aufgrund von Übergewicht, das auf die Blase drückt, Tumoren oder einer Veränderung der Prostata.
Tröpfel-Inkontinenz
- Von Nachtröpfeln wird gesprochen, wenn nach dem Toilettengang noch ein paar Urintropfen austreten. Eine mögliche Ursache für das Nachtröpfeln kann beispielsweise sein, dass die Blase beim Wasserlassen nicht vollständig entleert wird. Stattdessen sammelt sich der Harn in der Harnröhre an, der dann aus der Blase heraustransportiert werden muss. Ein häufiger Grund für Nachtröpfeln bei Frauen ist eine schwache Beckenbodenmuskulatur, bei Männern eine vergrößerte Prostata.
Mischinkontinenz
- In diesem Fall liegt eine Verbindung von Drang- und Belastungsinkontinenz vor. Das heißt, dass Betroffene bei Druck Urin verlieren und einen anhaltenden Harndrang verspüren. In den meisten Fällen ist eine der beiden Formen stärker ausgeprägt als die andere.
Überlaufinkontinenz
- Hier ist der Blasendruck zu groß, die Blase soll sich leeren, jedoch kann der Urin aufgrund einer Verengung (Obstruktion) der Harnröhre nicht abfließen. Eine Obstruktion kann durch Steine, Tumore, Fremdkörper, aber auch eine altersbedingte Vergrößerung der Prostata entstehen.
Reflexinkontinenz
- Aufgrund von Nerven- oder Rückenmarksschädigungen herrscht eine mangelnde Kontrolle über den Schließmuskel und die Blasenmuskulatur. Diese Form wird auch als Inkontinenz bei neurogener Detrusorhyperaktivität (Neurogene Blase) bezeichnet.
Nykturie
- Nykturie bezeichnet den nächtlichen Harndrang bei Erwachsenen. Diese sind mehrmals in der Nacht davon betroffen und haben einen unausgeglichenen Schlaf. Zu einem Urinverlust muss es nicht zwingend kommen.
Konservative Therapieformen bei Inkontinenz
- Lebensgewohnheiten: Eine konservative Therapie ist der erste Schritt zur Behandlung von Inkontinenz und besteht oftmals aus einer Änderung bestimmter Gewohnheiten und anderer Umstände. Wenn zum Beispiel Übergewicht der Grund für eine Dranginkontinenz ist, kann es bereits helfen, das Gewicht zu reduzieren und sich ausgewogen zu ernähren.
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Blasentraining/Urotherapie: Ein spezielles Toiletten- und Blasentraining kann angewendet werden, um die Kontinenz erneut zu erlernen. Mit einem abgestimmten Blasentraining kann man die Leistungsfähigkeit seiner Blase verbessern und sie mit der Zeit weniger reizbar machen.
Man achte beim Blasentraining (Urotherapie) darauf, nicht die Menge an Flüssigkeit zu reduzieren, sondern bestimmte Getränke wie Alkohol oder Kaffee zu vermeiden. Am besten trainiert man seine Blase zu Hause, denn dort fühlt man sich am wohlsten und ist entspannt. Trinken Sie nach wie vor bis zu 2 Liter am Tag, nach 19 Uhr aber nur noch wenig. Nachdem die Gewohnheiten beobachtet wurden, sucht beim Blasentraining regelmäßig die Toilette auf. Man haltet diese Abstände zwischen den Toilettengängen ein und vermeidet prophylaktische Toilettengänge, bei denen nur wenig Urin abgelassen wird. Das Miktionsprotokoll wird helfen, die Intervalle zwischen den Toilettengängen zu beobachten und auszudehnen – so wie es am angenehmsten erscheint. - Physiotherapie: Wenn Schließmuskeln und Beckenboden das Problem sind, können diese Muskelgruppen unter physiotherapeutischer Anweisung gezielt trainiert und gestärkt werden. Die Übungen zur Behandlung der Inkontinenz sind vor allem für zu Hause gedacht, können aber auch unterwegs und auf der Arbeit durchgeführt werden. Medikamente können zudem bei der Therapie der Dranginkontinenz helfen.
Behandlung von erektiler Dysfunktion
- Impotenz (Erektile Dysfunktion) bedeutet, dass der Penis bei einer Erektion nach kurzer Zeit wieder erschlafft oder gar nicht erst steif wird. Ein befriedigender Sex ist so häufig nicht mehr möglich, obwohl die sexuelle Lust (Libido) oft noch vorhanden ist. Potenzprobleme nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Es können psychische Ursachen, aber auch Krankheiten wie eine Gefäßverkalkung oder ein Diabetes dahinterstecken.
Was ist Impotenz?
- Impotenz (Erektile Dysfunktion) bedeutet, dass sich der Penis nicht ausreichend versteift oder die Erektion sich für einen befriedigenden Sexakt nicht lange genug aufrechterhalten lässt. Mediziner charakterisieren den Begriff Impotenz noch umfassender, nämlich als das "Unvermögen, den Beischlaf befriedigend auszuführen".
- Männer mit Impotenz sind keine Einzelfälle. Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, weil die Dunkelziffer sehr hoch ist. Schätzungen zufolge sind jedoch etwa fünf Prozent der Männer in der Gesamtbevölkerung betroffen. Mit steigendem Alter klettert erhöht sich das Risiko für eine Erektile Dysfunktion.
- Das Ausmaß von Impotenz kann von Mann zu Mann sehr unterschiedlich sein. Einige Betroffene klagen nur über gelegentliche Potenzprobleme ("Es klappt manchmal nicht"), andere berichten von einem totalen Verlust der Erektionsfähigkeit.
Physiotherapie bei erektiler Dysfunktion
- Die Beckenbodenmuskulatur ist bei der gesunden männlichen Erektionsfunktion spontan aktiv und unterstützt die vaskuläre Stauung sowie die penile Rigidität. Selektives Üben und Training der männlichen Beckenbodenmuskulatur ist möglich. Physiotherapeuten können sich dies bei der Behandlung von ED zunutze machen.
- Ziel der Therapie ist die Durchblutungsförderung mit gezielten Übungen, damit die Schwellkörper erhalten bleiben, und die Kräftigung der für die Erektion nötigen Muskeln. Zusätzlich erhalten Sie Informationen und Beratung über alternative Möglichkeiten zur Herstellung einer Erektion – entweder für den Wunsch des Geschlechtsverkehrs oder um den Schwellkörper funktionsfähig zu halten, da ein unbenützter Schwellkörper zur Atrophie (Gewebeschwund) führen kann (Vakuum-Therapie, medikamentöse Therapie,…).
Nachsorge bei Männern nach Prostatektomien
- Bei der operativen Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) wird versucht, die angrenzenden Nerven, die für die Erektionsfähigkeit zuständig sind, zu erhalten. Dennoch gehört die Impotenz zu den möglichen Nebenwirkungen, wie auch die Harninkontinenz und andere Probleme beim Wasserlassen.
- Siehe auch Kontinenztraining für Männer und/oder Behandlung von erektiler Dysfunktion
Manuelle Therapie
- Die manuelle Therapie behandelt Funktionsstörungen des Bewegungsapparates – im Fokus stehen Muskeln und Gelenke sowie deren Zusammenspiel. Diese Behandlungsform arbeitet mit speziellen Handgriffen und Techniken zur Mobilisation, mit deren Hilfe sich die Beweglichkeit steigern und Schmerzen verringern lassen. Lesen Sie hier alles Wichtige zur manuellen Therapie und ihren Techniken.
Was ist manuelle Therapie?
- Manuelle Therapie ist ein Verfahren der physikalischen Bewegungstherapie. Sie wird von speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt und zielt darauf ab, die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Charakteristisch für die manuelle Therapie sind bestimmte Mobilisationstechniken, zum Beispiel das Dehnen oder das Strecken von Gliedmaßen und Gelenken mithilfe von Zugreizen (Traktionsbehandlung, Extensionsbehandlung).
- Die manuelle Therapie basiert auf dem Wissen, dass Wirbel, die sich zum Beispiel durch ungewohnte Belastung verschieben, die umliegenden Nerven reizen und so schmerzhafte Blockaden auslösen können. Die Techniken der manuellen Therapie zielen darauf ab, diese Blockaden zu beseitigen.
Wann setzt man manuelle Therapie ein?
Die manuelle Therapie kann bei den verschiedensten Funktionsstörungen im Bereich des Bewegungsapparates helfen. Häufige Einsatzbereichen sind:
- Wirbelsäulenbeschwerden (u.a. Bandscheibenvorfall)
- Rückenschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Spezielle Indikationen für die Extensionstherapie: Rheumatische Erkrankungen, Ischialgien (Reizungen des Ischias-Nerv) und Gelenkarthrose
Wie wird manuelle Therapie angewendet?
Es gibt viele verschiedene Techniken. Ein erfahrener Therapeut wählt daraus, passend zum individuellen Beschwerdebild, die geeignete Methode aus.
Was muss ich vor und nach einer manuellen Therapie beachten?
Sind die Beschwerden durch eine manuelle Therapie abgeklungen, sollte man aktiv etwas dafür tun, dass sie nicht wiederkehren. Mediziner und Physiotherapeuten empfehlen regelmäßiges Training, um den Bewegungsapparat zu kräftigen und künftige Funktionsstörungen zu vermeiden. So lässt sich die Wirkung der manuellen Therapie dauerhaft bewahren.
Viszerale Therapie
Die Viszerale Therapie ist das Zusammenführen vom Bewegungsapparat mit dem Organsystem. Unsere Organe sind am Bewegungsapparat befestigt und bekommen so ihren Halt und ihren Platz im Körper. Sie haben daher eine starke Verbindung zu Wirbelsäule, Becken, Rippen, Schultergürtel, Knochen, Muskeln und Faszien.
Aus vielen Gründen kann es zu Dysfunktionen der Organe kommen: Infektionen, Operationen, Fehlernährung, schlechte Haltung, Skoliosen oder emotionale Belastungen. Die Konsequenz daraus ist, dass die belasteten Organe Spannungen aufbauen und in der Folge auf den Bewegungsapparat übertragen. Beispielsweise kann Verstopfung oder Blasenentzündung zu Beschwerden am Hüftgelenk oder an der Lendenwirbelsäule führen (Schmerzen, Bandscheibenprobleme, Gleitwirbel,…).
Das integrative manuelle Behandlungskonzept der Viszeralen Therapie findet seine Grundlage in einer fundierten Anamnese des Patienten, diese wird durch einen Befund verifiziert und hat sein Ziel die Läsionskette zu behandeln. Diese besteht aus zusammenhängenden Sektoren und werden mittels eines gezielten Behandlungsablaufs auf der Basis von anatomischen, topographischen, physiologisch/funktionellen, sympathischen und parasympathischen Zusammenhängen behandelt.
Anwendungsbereich
- allg. Beschwerden im Brust-, Bauch- und Beckenbereich, Entzündungen, Menstruationsbeschwerden, Reflux
- Erkrankungen der Atemwege und des Herz- Kreislaufsystems
- Schmerzen des Bewegungsapparates, Wirbelsäulenbeschwerden
- Stoffwechselstörungen
- nach Operationen
- Verdauungsbeschwerden aller Art
- unerfüllter Kinderwunsch
- psychosomatische Beschwerden