Leistungen

Trainings- und Bewegungstherapie des gesamten Bewegungsapparates
- Der Oberarmknochen eines Baseballspielers ist dicker als der eines Fußballers. Die Bandscheiben von Gewichthebern sind höher als die von Schwimmern. Die Achillessehne eines Hochspringers ist dicker als die eines Marathonläufers. Training und Bewegung können viel mehr als nur Muskulatur aufbauen. Jede Struktur im Körper kann sich durch gezielten Belastungsaufbau positiv verändern. Belastung formt die Struktur. Angepasste Bewegung ist die wirksamste Therapieform in der Physiotherapie und macht sich zahlreiche Anpassungsmechanismen im Körper zu nutze. Die Trainingstherapie in der Physiotherapie umfasst die strukturelle Verbesserung der Bewegungsabläufe und der Organsysteme mit dem Ziel, die Koordination, Kraft, Ausdauer und das Gleichgewicht durch systematisches Training, aufbauend auf der Stabilisierung der Primärerkrankung und zur ergänzenden Behandlung von Sekundärerkrankungen, zu stärken. Übergeordnetes Ziel ist die Vermeidung des Wiedereintritts von Krankheiten sowie des Entstehens von Folgekrankheiten, Maladaptionen und Chronifizierungen.
Massagen
Die Heilmassage ist die Behandlung von Haut, Bindegewebe, Sehnen und Muskeln durch Druck- und Zugreize. Dadurch soll die Durchblutung von Organen und Gewebe angeregt werden.
Mit speziellen Grifftechniken werden dabei Reize auf Unterhaut, Muskulatur und tiefergelegenes Gewebe ausgeübt. Auf diese Weise wird der Lymphfluss angeregt, sodass die Erholungsphase beispielsweise nach einer Sportverletzung beschleunigt wird. Außerdem werden Verspannungen gelöst, die Beweglichkeit steigt und durch verkrampfte Muskeln ausgelöste Schmerzen nehmen ab.
Bei der Heilmassage werden mit speziellen Grifftechniken Haut, Bindegewebe und Muskeln gereizt. So können Verspannungen gelöst und die Durchblutung gefördert werden.
Typische Anwendungsgebiete sind diverse Beschwerden am Bewegungsapparat, psychosomatische Erkrankungen und Sportverletzungen.
Heilmassagen sind vor allem zur Linderung akuter Schmerzen gedacht. Bei länger anhaltenden Beschwerden muss die zugrunde liegende Ursache behandelt werden.
Die Heilmassage wird unter anderem durchgeführt bei:
- Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparates, die durch angeborene oder erworbene Funktionsstörungen, durch Verletzungen, nach Operationen, oder rheumatischen sowie neurologischen Erkrankungen auftreten können.
- Gefäßerkrankungen
- Psychosomatischen Erkrankungen
- Sportverletzungen, die zu Schwellungen oder Ergussbildung führen. Die Schmerzen können damit gelindert werden. Außerdem wird der Heilungsprozess gefördert
Wie wirkt die Therapie?
Manuelle Therapie
- Die manuelle Therapie behandelt Funktionsstörungen des Bewegungsapparates – im Fokus stehen Muskeln und Gelenke sowie deren Zusammenspiel. Diese Behandlungsform arbeitet mit speziellen Handgriffen und Techniken zur Mobilisation, mit deren Hilfe sich die Beweglichkeit steigern und Schmerzen verringern lassen. Lesen Sie hier alles Wichtige zur manuellen Therapie und ihren Techniken.
Was ist manuelle Therapie?
- Manuelle Therapie ist ein Verfahren der physikalischen Bewegungstherapie. Sie wird von speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt und zielt darauf ab, die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Charakteristisch für die manuelle Therapie sind bestimmte Mobilisationstechniken, zum Beispiel das Dehnen oder das Strecken von Gliedmaßen und Gelenken mithilfe von Zugreizen (Traktionsbehandlung, Extensionsbehandlung).
- Die manuelle Therapie basiert auf dem Wissen, dass Wirbel, die sich zum Beispiel durch ungewohnte Belastung verschieben, die umliegenden Nerven reizen und so schmerzhafte Blockaden auslösen können. Die Techniken der manuellen Therapie zielen darauf ab, diese Blockaden zu beseitigen.
Wann setzt man manuelle Therapie ein?
Die manuelle Therapie kann bei den verschiedensten Funktionsstörungen im Bereich des Bewegungsapparates helfen. Häufige Einsatzbereichen sind:
- Wirbelsäulenbeschwerden (u.a. Bandscheibenvorfall)
- Rückenschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Spezielle Indikationen für die Extensionstherapie: Rheumatische Erkrankungen, Ischialgien (Reizungen des Ischias-Nerv) und Gelenkarthrose
Wie wird manuelle Therapie angewendet?
Es gibt viele verschiedene Techniken. Ein erfahrener Therapeut wählt daraus, passend zum individuellen Beschwerdebild, die geeignete Methode aus.
Was muss ich vor und nach einer manuellen Therapie beachten?
Sind die Beschwerden durch eine manuelle Therapie abgeklungen, sollte man aktiv etwas dafür tun, dass sie nicht wiederkehren. Mediziner und Physiotherapeuten empfehlen regelmäßiges Training, um den Bewegungsapparat zu kräftigen und künftige Funktionsstörungen zu vermeiden. So lässt sich die Wirkung der manuellen Therapie dauerhaft bewahren.
Viszerale Therapie
Die Viszerale Therapie ist das Zusammenführen vom Bewegungsapparat mit dem Organsystem. Unsere Organe sind am Bewegungsapparat befestigt und bekommen so ihren Halt und ihren Platz im Körper. Sie haben daher eine starke Verbindung zu Wirbelsäule, Becken, Rippen, Schultergürtel, Knochen, Muskeln und Faszien.
Aus vielen Gründen kann es zu Dysfunktionen der Organe kommen: Infektionen, Operationen, Fehlernährung, schlechte Haltung, Skoliosen oder emotionale Belastungen. Die Konsequenz daraus ist, dass die belasteten Organe Spannungen aufbauen und in der Folge auf den Bewegungsapparat übertragen. Beispielsweise kann Verstopfung oder Blasenentzündung zu Beschwerden am Hüftgelenk oder an der Lendenwirbelsäule führen (Schmerzen, Bandscheibenprobleme, Gleitwirbel,…).
Das integrative manuelle Behandlungskonzept der Viszeralen Therapie findet seine Grundlage in einer fundierten Anamnese des Patienten, diese wird durch einen Befund verifiziert und hat sein Ziel die Läsionskette zu behandeln. Diese besteht aus zusammenhängenden Sektoren und werden mittels eines gezielten Behandlungsablaufs auf der Basis von anatomischen, topographischen, physiologisch/funktionellen, sympathischen und parasympathischen Zusammenhängen behandelt.
Anwendungsbereich
- allg. Beschwerden im Brust-, Bauch- und Beckenbereich, Entzündungen, Menstruationsbeschwerden, Reflux
- Erkrankungen der Atemwege und des Herz- Kreislaufsystems
- Schmerzen des Bewegungsapparates, Wirbelsäulenbeschwerden
- Stoffwechselstörungen
- nach Operationen
- Verdauungsbeschwerden aller Art
- unerfüllter Kinderwunsch
- psychosomatische Beschwerden
Elektro- und Ultraschalltherapie
Elektrotherapie
- Als Elektrotherapie bezeichnet man die medizinische Anwendung des elektrischen Stroms. Ausgehend von der Erkrankung behandelt der Physiotherapeut einen oder mehrere Körperteile mit unterschiedlichen Stromformen. Galvanische, nieder-, mittel- und hochfrequente Ströme kommen zum Einsatz.
Wie wirkt Elektrotherapie?
- Galvanische Ströme bewirken durch die Bewegung elektrisch geladener Teilchen (positive und negative Ionen) eine Schmerzlinderung und können durch Durchblutungsförderung und Stoffwechselsteigerung im durchbluteten Gewebe die Heilung unterstützen.
- Niederfrequente Reizströme erregen Nerven- und Muskelfasern und veranlassen die Muskulatur, sich zusammenzuziehen. Vor allem bei geschwächter und teilgelähmter Muskulatur kann so die Funktion erhalten und eine Schwächung vermindert werden.
- Mittelfrequente Wechselströme/Interferenzströme: Je nach Anwendungsform überwiegt die schmerzlindernde oder die stimulierende Wirkung mit Muskelkontraktion und anschließender Muskelentspannung. Dadurch werden die Durchblutung gesteigert, Schwellungen reduziert und die Muskulatur gelockert.
- Die Hochfrequenztherapie führt zur Erwärmung von Gewebe, das tief im Körper liegt. Sie wirkt durchblutungsfördernd und schmerzlindernd und stabilisiert die Muskelspannung. Auch Stoffwechsel- und Abwehrprozesse können durch die elektrischen Ströme im Körper angeregt werden.
Wann wird die Elektrotherapie angewendet?
- Förderung der Durchblutung
- Anregung der Muskelaktivität
- Beeinflussung der Nerven und der Schmerzleitung (Schmerzlinderung)
- Erwärmung der Haut und von tiefer gelegenem Gewebe
- Anregung von Stoffwechselprozessen und Stärkung der Körperabwehr
Dementsprechend wird die Elektrotherapie eingesetzt bei:
- Schmerzsyndromen am Bewegungsapparat
- Muskelverspannungen und Muskelzerrungen
- Muskelschwächen und Muskellähmungen
- Inkontinenz bei Schwäche oder Lähmung der Beckenboden- beziehungsweise Blasenmuskulatur
- Schwellungen (Ödeme) können besonders wirkungsvoll abgebaut werden, wenn man die Elektrotherapie mit physiotherapeutischen Verfahren, beispielsweise Lymphdrainage oder aktive Bewegungstherapie, kombiniert.
Ultraschalltherapie
- Die Ultraschalltherapie ist ein Bereich der Physikalischen Therapie bzw. der Elektrotherapie und beschreibt ein medizinisches Verfahren zur Schmerzlinderung und Unterstützung von Selbstheilungsprozessen mittels Ultraschall. Der Frequenzbereich der Ultraschalltherapie liegt zwischen 0,8 und 3 MHz.
- Zur Behandlung wird ein Schallkopf gleichmäßig über die mit Kontaktgel bedeckte, erkrankte Stelle geführt, der Wärme und Gewebebewegung im Körperinneren erzeugen soll. Hierbei ist zwischen einer Behandlung mit Dauerschall und einer Behandlung mit Impulsschall zu unterscheiden.
Wirkung
- In der Ultraschalltherapie kann sowohl die erkrankte Stelle lokal behandelt, als auch zuführende Nerven stimuliert werden. Die zu behandelnde Stelle wird mit einem Kontaktgel bedeckt, um die optimale Schallübertragung zu gewährleisten. Die Behandlungsdauer eines Areals liegt zwischen einer und zwei Minuten.
- Durch den auf den Körper wirkenden Ultraschall kommt es im Gewebe zu einer mechanischen und thermischen Wirkung.
- Die mechanische Wirkung ist eine Vibrationswirkung. Durch den Schalldruck kommt es im umliegenden Gewebe zu starken Kompressionen und Expansionen, was der Wirkung einer kräftigen Massage oder Bindegewebsmassage entspricht.
Ultraschalltherapie vor allem bei folgenden Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt:
- chronische Schmerzen der Sehnenansätze aufgrund von Verschleiß oder Fehlbelastung (Tendinose)
- Verletzung von Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln
- Knochenwallbildung (Periostose)
- oberflächlich liegende Arthrose (Gelenkverschleiß)
- verzögerte Knochenheilung nach Knochenbrüchen
- Weichteilverletzungen durch Unfälle (Prellung, Verstauchung)
- Wirbelsäulensyndrom (Sammelbegriff für akute oder chronische Schmerzen, die meist von Muskulatur, Bandscheiben und/oder Wirbelgelenken ausgelöst werden und mit Funktionsstörungen im Bereich der Wirbelsäule verbunden sind - ggf. mit Beteiligung von Armen und/oder Beinen)
- rheumatische Erkrankungen
- chronisch entzündliche Erkrankungen
Lymphdrainage
- Als Lymphdrainage (Entstauungstherapie, manuelle Lymphdrainage, MLD) bezeichnet man eine spezielle, medizinische Form der Massage. Sie ist Teil der „Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie“ und wird bei Stauungen der Gewebsflüssigkeit (Lymphödem) angewandt. Lesen Sie alles Wichtige über dieses Verfahren, wann es durchgeführt wird und welche Risiken es birgt.
Was ist eine Lymphdrainage?
- Eine Lymphdrainage wird zur Behandlung von Lymphödemen eingesetzt. Ein Lymphödem entsteht, wenn infolge einer chronischen, entzündlichen Erkrankung des Interstitiums (Zwischenraum zwischen Zellen, Geweben, Organen) der Lymphabfluss gestört ist, sodass sich Flüssigkeit im Gewebe staut. Erkennbar ist dies an einer deutlich sichtbaren Schwellung. Häufig treten Lymphödeme an den Gliedmaßen auf; es können sich aber auch im Gesicht Lymphödeme bilden.
- Lymphödeme können angeboren sein (primäre Lymphödeme). Sehr viel häufiger aber sind sie durch eine andere Erkrankung bedingt. Solche sekundären Lymphödeme haben meist eine Krebserkrankung als Ursache. Für den behandelnden Therapeuten ist daher jedes Lymphödem krebsverdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist.
- Beine und Arme sind bevorzugt von einem Lymphödem betroffen und deshalb gut therapierbar mit einer Lymphdrainage. Gesicht und Rumpf können aber ebenfalls mit diesem Verfahren behandelt werden.
- Die Wirkung von Lymphdrainagen beruht im Wesentlichen auf vier Wirkeffekten, nämlich der entstauenden, der schmerzlindernden und der muskelentspannenden Wirkung sowie einer stärkenden Wirkung auf die Abwehrkräfte. Der letztgenannte Effekt ist allerdings medizinisch umstritten.
Wann führt man eine Lymphdrainage durch?
- Chronisches Lymphödem
- Chronisch-venöse Insuffizienz (sichtbar häufig in Form von „Krampfadern“)
- Postoperative Schwellung
- Auch bei anderen Krankheiten kann eine Lymphdrainange förderlich sein, der therapeutische Stellenwert ist dabei jedoch geringer. Dazu zählen:
- Chronische Polyarthritis
- CRPS (complex regional pain syndrome, ehemals Morbus Sudeck)
- Schwellungen nach Halbseitenlähmung (Hemiparese) bei Schlaganfall
- Kopfschmerzen
Thermotherapie
Was ist Wärmetherapie?
- Die Wärmetherapie ist eine Variante der Thermotherapie. Als Teil der Physiotherapie wird sie zur Behandlung von Schmerzen und nicht-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Die Wärme wirkt entspannend auf die Muskeln und kann so gegen Schmerzen helfen, die durch Verspannungen hervorgerufen wurden.
Wie wirkt Wärmetherapie?
- allgemeine Muskelverspannungen
- unvollständige Lähmungen mit krampfhaft erhöhter Muskelspannung (spastische Paresen), etwa infolge eines Schlaganfalls
- verschleißbedingte (degenerative) Erkrankungen wie Arthrose, Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose
- chronische Gelenkentzündungen (wie bei Rheuma), aber nicht im akuten Stadium!
- funktionelle Organbeschwerden wie Bauchschmerzen bei Reizdarm
Was ist Kryotherapie?
- Das griechische Wort „kryo“ bedeutet „kalt“ – die Kryotherapie bezeichnet folglich eine medizinische Behandlung mittels Kälte. Sie gehört zu den sogenannten Thermotherapien und wird von Menschen schon seit der Antike eingesetzt. Man nutzt dabei den Temperaturunterschied zwischen dem Körper und seiner Umgebung oder einem kalten Objekt aus, um ihn als Ganzes oder nur an bestimmten Stellen abzukühlen. Das hat im Wesentlichen folgende Effekte:
- Verminderung der Durchblutung: In den ersten fünf bis zehn Minuten einer lokalen Kryotherapie ziehen sich oberflächlich liegende Gefäße zusammen. Wirkt die Kälte länger ein, folgen auch Gefäße in tieferen Gewebeschichten. Die Blutversorgung ist dadurch herabgesetzt, was auch die Einlagerung von Flüssigkeit (Bildung von Ödemen) verringert.
- Hemmung von Entzündungen: Eine längerfristige Kryotherapie von ein bis zwei Stunden vermindert nicht nur die Durchblutung, sondern dämpft zudem Stoffwechsel- und Entzündungsprozesse.
- Linderung von Schmerzen: Mit zunehmender Abkühlung wird das Gewebe immer unempfindlicher gegenüber Schmerzen - das subjektive Schmerzempfinden verringert sich. Hat die Haut eine Temperatur von 15 °C, ist sie völlig schmerzfrei.
- Änderung der Muskelspannung (Muskeltonus): Obwohl sich die Muskelspannung in den ersten Sekunden der Kryotherapie kurzzeitig erhöht, nimmt sie bei einer Einwirkdauer von 15 bis 20 Minuten zunehmend ab. Dies kann zur Verringern von Schmerzen beitragen.
Kältebehandlung als Hausmittel
- Manche Kälteanwendungen werden als schnelles Hausmittel in Eigenregie durchgeführt. Wer sich zum Beispiel das Knie geprellt hat, kann als Erste-Hilfe-Maßnahme in ein Stofftuch eingewickelte Eiswürfel, ein gekühltes Körnerkissen (Kirschkernkissen) oder einen kalten Waschlappen (feucht-kühle Stirnkompresse) auflegen. Den Waschlappen in kaltem Wasser eintauchen, auswringen und auflegen. Das kann den Schmerz lindern und verhindern, dass das Gewebe anschwillt und sich ein Bluterguss bildet. Die Hausmittel können ebenfalls bei Kopfschmerzen wohltuend wirken.
- Auch ein kalter oder kühler Topfenumschlag kann bei Prellungen schnelle Hilfe bringen - ebenso wie bei Verstauchungen und schmerzhaft entzündeten Gelenken (infolge von Arthrose).
- Kalte Wickel am Hals können Halsschmerzen lindern, Sie können dafür entweder Topfen verwenden oder sich den bekannten Prießnitz-Halswickel anlegen.
- Mit kühlen Wadenwickeln lässt sich Fieber schonend senken. Die feuchte Kälte (bzw. Kühle) verdunstet auf der warmen Haut des Patienten und entzieht dem Körper dabei Wärme.
- Ein weiteres fiebersenkendes Hausmittel der Kältebehandlung ist der Pulswickel. Dazu Baumwolltücher in kaltes Wasser eintauchen, auswringen und um die Hand- und Fußgelenke wickeln.
- Ebenfalls bei Fieber wird manchmal ein kalter Wickel um die Brust angelegt. Das kann zum Beispiel auch gegen festsitzenden Bronchialschleim helfen.
- Generell gilt: Halten Sie sich an die Anweisungen des behandelnden Arztes beziehungsweise Therapeuten, was Sie nach einer Kryotherapie beachten sollten.
Kontinenztraining für Männer
Was ist Inkontinenz?
- Als Inkontinenz bezeichnet man den nicht kontrollierbaren, unwillkürlichen Harnabgang. Die Harninkontinenz ist eine Form der Inkontinenz und unter verschiedenen Begriffen wie Blasenschwäche, schwache Blase, unfreiwilliger Harndrang oder Harnverlust bekannt. Von Harninkontinenz sind nicht nur Frauen betroffen – auch Männer können mit dem Problem zu kämpfen haben. Ein gesunder Mensch bestimmt selbst, wann und wo es zum Harnabgang kommt. Bei Menschen mit Inkontinenz hingegen kommt es zum unkontrollierten Harnverlust – dies kann unterschiedliche Gründe haben.
- Inkontinenz ist ein Problem das Frauen wie Männer betreffen kann.
Inkontinenz – diese Symptome sind typisch
- Genau genommen ist die Harninkontinenz selbst das Symptom; es deutet auf eine Schwächung oder Verletzung des Beckenbodens oder eine Funktionsstörung der Blase hin. Typisch ist unkontrollierter Harnverlust, der je nach Form der Inkontinenz plötzlich auftritt und von krampfartigen Schmerzen, gesteigertem Harndrang sowie einer erhöhten Infektanfälligkeit begleitet wird. Durch die permanente Feuchtigkeit, die mit der Harninkontinenz einhergeht, kann die Haut im Intimbereich zudem gereizt und gerötet sein.
Harninkontinenzformen und Ursachen der Inkontinenz
- Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz, die alle unterschiedliche Ursachen haben.
Belastungsinkontinenz
- Bei der Belastungsinkontinenz kommt es durch Druck auf die Blase zum unwillkürlichen Harnverlust. Dies kann unter anderem schon durch Niesen, Lachen, Treppensteigen oder Heben ausgelöst werden. Bei der Belastungsinkontinenz ist die Beckenbodenmuskulatur beeinträchtigt, wodurch die Kontinenz nicht mehr gesichert ist – dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Belastungsinkontinenz kann durch Operationen, mögliche Verletzungen der Beckenbodenmuskulatur (etwa durch die Geburt eines Kindes) oder eine angeborene Gewebeschwäche, die auch die Beckenbodenmuskulatur betrifft, verursacht werden.
Dranginkontinenz
- Bei der Dranginkontinenz kommt es zu einem imperativen Harndrang und in der Folge zu unwillkürlichem Harnabgang. Die Blase gibt das Signal des Vollseins weiter, reagiert somit überaktiv und der Urin entweicht. Wie die anderen Formen der Harninkontinenz tritt die Dranginkontinenz vor allem bei älteren Menschen auf.
- Je nach zugrundeliegender Ursache lässt sich zwischen einer motorischen und einer sensorischen Form der Dranginkontinenz unterscheiden. Bei Ersterer liegt meist eine neurologische Erkrankung wie multiple Sklerose, Demenz, ein Schlaganfall oder Parkinson vor oder es geschieht aufgrund von Medikamentennebenwirkungen. Bei der sensorischen Form der Dranginkontinenz kommt es durch eine äußere Einwirkung zum unwillkürlichen Harnverlust, zum Beispiel aufgrund von Übergewicht, das auf die Blase drückt, Tumoren oder einer Veränderung der Prostata.
Tröpfel-Inkontinenz
- Von Nachtröpfeln wird gesprochen, wenn nach dem Toilettengang noch ein paar Urintropfen austreten. Eine mögliche Ursache für das Nachtröpfeln kann beispielsweise sein, dass die Blase beim Wasserlassen nicht vollständig entleert wird. Stattdessen sammelt sich der Harn in der Harnröhre an, der dann aus der Blase heraustransportiert werden muss. Ein häufiger Grund für Nachtröpfeln bei Frauen ist eine schwache Beckenbodenmuskulatur, bei Männern eine vergrößerte Prostata.
Mischinkontinenz
- In diesem Fall liegt eine Verbindung von Drang- und Belastungsinkontinenz vor. Das heißt, dass Betroffene bei Druck Urin verlieren und einen anhaltenden Harndrang verspüren. In den meisten Fällen ist eine der beiden Formen stärker ausgeprägt als die andere.
Überlaufinkontinenz
- Hier ist der Blasendruck zu groß, die Blase soll sich leeren, jedoch kann der Urin aufgrund einer Verengung (Obstruktion) der Harnröhre nicht abfließen. Eine Obstruktion kann durch Steine, Tumore, Fremdkörper, aber auch eine altersbedingte Vergrößerung der Prostata entstehen.
Reflexinkontinenz
- Aufgrund von Nerven- oder Rückenmarksschädigungen herrscht eine mangelnde Kontrolle über den Schließmuskel und die Blasenmuskulatur. Diese Form wird auch als Inkontinenz bei neurogener Detrusorhyperaktivität (Neurogene Blase) bezeichnet.
Nykturie
- Nykturie bezeichnet den nächtlichen Harndrang bei Erwachsenen. Diese sind mehrmals in der Nacht davon betroffen und haben einen unausgeglichenen Schlaf. Zu einem Urinverlust muss es nicht zwingend kommen.
Konservative Therapieformen bei Inkontinenz
- Lebensgewohnheiten: Eine konservative Therapie ist der erste Schritt zur Behandlung von Inkontinenz und besteht oftmals aus einer Änderung bestimmter Gewohnheiten und anderer Umstände. Wenn zum Beispiel Übergewicht der Grund für eine Dranginkontinenz ist, kann es bereits helfen, das Gewicht zu reduzieren und sich ausgewogen zu ernähren.
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Blasentraining/Urotherapie: Ein spezielles Toiletten- und Blasentraining kann angewendet werden, um die Kontinenz erneut zu erlernen. Mit einem abgestimmten Blasentraining kann man die Leistungsfähigkeit seiner Blase verbessern und sie mit der Zeit weniger reizbar machen.
Man achte beim Blasentraining (Urotherapie) darauf, nicht die Menge an Flüssigkeit zu reduzieren, sondern bestimmte Getränke wie Alkohol oder Kaffee zu vermeiden. Am besten trainiert man seine Blase zu Hause, denn dort fühlt man sich am wohlsten und ist entspannt. Trinken Sie nach wie vor bis zu 2 Liter am Tag, nach 19 Uhr aber nur noch wenig. Nachdem die Gewohnheiten beobachtet wurden, sucht beim Blasentraining regelmäßig die Toilette auf. Man haltet diese Abstände zwischen den Toilettengängen ein und vermeidet prophylaktische Toilettengänge, bei denen nur wenig Urin abgelassen wird. Das Miktionsprotokoll wird helfen, die Intervalle zwischen den Toilettengängen zu beobachten und auszudehnen – so wie es am angenehmsten erscheint. - Physiotherapie: Wenn Schließmuskeln und Beckenboden das Problem sind, können diese Muskelgruppen unter physiotherapeutischer Anweisung gezielt trainiert und gestärkt werden. Die Übungen zur Behandlung der Inkontinenz sind vor allem für zu Hause gedacht, können aber auch unterwegs und auf der Arbeit durchgeführt werden. Medikamente können zudem bei der Therapie der Dranginkontinenz helfen.
Behandlung von erektiler Dysfunktion
- Impotenz (Erektile Dysfunktion) bedeutet, dass der Penis bei einer Erektion nach kurzer Zeit wieder erschlafft oder gar nicht erst steif wird. Ein befriedigender Sex ist so häufig nicht mehr möglich, obwohl die sexuelle Lust (Libido) oft noch vorhanden ist. Potenzprobleme nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Es können psychische Ursachen, aber auch Krankheiten wie eine Gefäßverkalkung oder ein Diabetes dahinterstecken.
Was ist Impotenz?
- Impotenz (Erektile Dysfunktion) bedeutet, dass sich der Penis nicht ausreichend versteift oder die Erektion sich für einen befriedigenden Sexakt nicht lange genug aufrechterhalten lässt. Mediziner charakterisieren den Begriff Impotenz noch umfassender, nämlich als das "Unvermögen, den Beischlaf befriedigend auszuführen".
- Männer mit Impotenz sind keine Einzelfälle. Genaue Zahlen gibt es zwar nicht, weil die Dunkelziffer sehr hoch ist. Schätzungen zufolge sind jedoch etwa fünf Prozent der Männer in der Gesamtbevölkerung betroffen. Mit steigendem Alter klettert erhöht sich das Risiko für eine Erektile Dysfunktion.
- Das Ausmaß von Impotenz kann von Mann zu Mann sehr unterschiedlich sein. Einige Betroffene klagen nur über gelegentliche Potenzprobleme ("Es klappt manchmal nicht"), andere berichten von einem totalen Verlust der Erektionsfähigkeit.
Physiotherapie bei erektiler Dysfunktion
- Die Beckenbodenmuskulatur ist bei der gesunden männlichen Erektionsfunktion spontan aktiv und unterstützt die vaskuläre Stauung sowie die penile Rigidität. Selektives Üben und Training der männlichen Beckenbodenmuskulatur ist möglich. Physiotherapeuten können sich dies bei der Behandlung von ED zunutze machen.
- Ziel der Therapie ist die Durchblutungsförderung mit gezielten Übungen, damit die Schwellkörper erhalten bleiben, und die Kräftigung der für die Erektion nötigen Muskeln. Zusätzlich erhalten Sie Informationen und Beratung über alternative Möglichkeiten zur Herstellung einer Erektion – entweder für den Wunsch des Geschlechtsverkehrs oder um den Schwellkörper funktionsfähig zu halten, da ein unbenützter Schwellkörper zur Atrophie (Gewebeschwund) führen kann (Vakuum-Therapie, medikamentöse Therapie,…).
Nachsorge bei Männern nach Prostatektomien
- Bei der operativen Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) wird versucht, die angrenzenden Nerven, die für die Erektionsfähigkeit zuständig sind, zu erhalten. Dennoch gehört die Impotenz zu den möglichen Nebenwirkungen, wie auch die Harninkontinenz und andere Probleme beim Wasserlassen.
- Siehe auch Kontinenztraining für Männer und/oder Behandlung von erektiler Dysfunktion
Anpassung von orthopädischen Schuheinlagen inkl. Training Fußgewölbe
Fehlstellungen der Füße
- Die Form des menschlichen Fußes ist eine wichtige Voraussetzung für den aufrechten Gang. Der Fuß wird von Knochen, Gelenken, Muskeln und Bändern geformt und zusammengehalten. Diese machen ihn einerseits stabil und belastbar, andererseits beweglich und formbar. Äußere Einflüsse, bestimmte Bewegungsmuster oder Krankheiten können dazu führen, dass sich ein Fuß verformt. Dies kann, muss aber nicht zu Beschwerden wie Schmerzen und Gehstörungen führen. Es gibt verschiedene Fehlstellungen der Füße. Manche sind auch angeboren.
- Die meisten Menschen haben leicht verformte Füße. Dies ist vollkommen normal und verursacht in der Regel keine Probleme. Der „ideale“ Fuß ist die Ausnahme.
Spreizfuß
- Beim Spreizfuß „spreizen“ sich die Mittelfußknochen und der Vorfuß wird breiter. Dadurch werden die mittleren Knochen im Vorfuß stärker belastet. Das ist meist schmerzhaft und kann zu stärkerer Hornhaut und Schwielen führen. Ein Spreizfuß begünstigt außerdem die Entstehung eines Hallux valgus (Ballenzeh). Dabei biegt sich der erste Mittelfußknochen nach außen (zum anderen Fuß) und der große Zeh nach innen zu den mittleren Zehen.
Senkfuß / Plattfuß
- Beim Senkfuß flacht das Fußlängsgewölbe ab. Der größte Teil des Fußes liegt beim Stehen und Gehen von der Ferse bis zum Fußballen am Boden auf. Ein Senkfuß kann nach Jahren zu Schmerzen führen, die meist bei Belastungen auftreten. Der Plattfuß ist eine ausgeprägte Form des Senkfußes. Dabei liegt die gesamte Fußsohle am Boden auf. Meist ist ein Senk- oder Plattfuß erworben, selten angeboren. Ursachen von Senkfüßen können eine schwache Fußmuskulatur, Fehlbelastungen, falsches Schuhwerk und Gelenkentzündungen sein.
Knickfuß
- Bei dieser Fehlstellung knickt die Ferse nach innen weg. Er tritt schon bei Kindern auf, häufig zusammen mit einem Senk- oder Plattfuß. Allerdings kommt es meist erst nach Jahrzehnten – im Alter von 30 bis 40 Jahren – zu Beschwerden. Bei Übergewicht und X-Beinen bleibt ein Knick-Senk-Fuß häufig bestehen.
- Viele Eltern suchen ärztlichen Rat, weil sie bei ihrem Kind einen Platt- oder Knickfuß vermuten. Allerdings ist es normal, dass bei Kindern die Fußsohle flacher auf dem Boden aufliegt als bei Erwachsenen. Das Längsgewölbe und der Rückfuß sind erst etwa im zehnten Lebensjahr voll aufgerichtet. Meist ist ein „platter“ Fuß bei Kindern also nicht behandlungsbedürftig.
Hohlfuß
- Bei einem Hohlfuß ist das Fußgewölbe sehr stark ausgeprägt und der Fußrücken (Spann) höher als normal. Dadurch wird die Last nur von einem kleinen Teil der Fußsohle aufgenommen und der Fußballen stärker belastet. Dies kann zu Schmerzen und Schwielen führen. Eine häufige Ursache sind Nervenerkrankungen. Ein Hohlfuß begünstigt Sprunggelenkverletzungen und Krallenzehen.
Welche Folgen haben Fehlstellungen?
- Fehlstellungen können Schmerzen verursachen und das Gangbild verändern. Es können sich Schwielen, Druckgeschwüre und viel Hornhaut bilden. Durch manche Fehlstellungen können sich mit der Zeit auch die Zehen und Teile des Fußes verformen. Dadurch werden Sehnen und Muskeln anders belastet und können sogar reißen. Fehlbelastete Gelenke können verschleißen, was später zu Arthrose führen kann. Da sich die Statik im gesamten Körper ändert, kann es auch zu Knie-, Hüft-, Rücken- und Kopfschmerzen kommen.
- Allerdings führen Fehlstellungen nicht immer zu Problemen. Viele Menschen haben leicht verformte Füße oder geringe Fehlstellungen und keine Beschwerden. Zudem stimmt die Annahme „je ausgeprägter die Fehlstellung, desto mehr Beschwerden“ nicht immer. Manche Menschen mit leichten Fehlstellungen haben Beschwerden – bei anderen sind die Füße stärker verformt, aber sie haben keine Probleme.
- Manchmal werden Fehlstellungen vermutet, wo keine sind. So haben Kinder zwar häufig einen leichten Knick-Senk-Fuß. Er bleibt aber meist ohne Folgen, und oft normalisiert sich der Fuß in der Pubertät.
Formthotics Einlagen, individuell für Sie angepasst
- Schuhe gibt es in allen erdenklichen Formen und Varianten. Doch die meisten Schuhe unterstützen den Fuß nur ungenügend. Die Originaleinlagen sind flach, sodass der Fuß oftmals im Schuh „schwimmt“. Formthotics bietet hier eine einzigartige Möglichkeit, um den Fuß optimal zu unterstützen und zu stabilisieren.
- Natürlich werden die Einlagen individuell an Ihren Fuß und den jeweiligen Schuh angepasst. Dadurch können Schmerzen, die mit der Fußaufrichtung in Zusammenhang stehen (wie z. B. Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen), deutlich gemindert werden.
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